Die Siamkatze zählt zu den bekanntesten und ältesten Katzenrassen der Welt – und das zurecht: Mit ihrem schlanken Körperbau, den strahlend blauen Augen und dem auffälligen Point-Fellmuster ist sie ein echter Blickfang. Doch hinter ihrer eleganten Erscheinung steckt viel mehr: Siamkatzen sind äußerst kommunikativ, menschenbezogen und intelligent. Wer sich für diese Rasse entscheidet, bekommt nicht nur eine Katze, sondern einen echten Gesprächspartner mit Charakter. In diesem Beitrag erfährst du alles Wissenswerte über Herkunft, Wesen, Pflege und Besonderheiten dieser faszinierenden Katzenrasse.
In alten Schriften aus dem heutigen Thailand wurden die Vorfahren der Siamkatzen als „Monddiamant“ bezeichnet. Schon dieser Name beweist: Die schönen Katzen genossen in ihrem Herkunftsland besondere Verehrung. Die Tiere waren bereits im 14. Jahrhundert am siamesischen Hof und als Tempelkatzen bekannt, die erste schriftliche Erwähnung findet sich in einem Manuskript von 1350. Den geheimnisvollen Schönheiten wurden spirituelle Kräfte zugeschrieben. So sollten sie in der Lage sein, die Seelen Verstorbener in sich aufzunehmen.
Aufgrund dieses exklusiven Status war die Haltung der Katzen entsprechenden Gesellschaftskreisen vorbehalten. Obwohl es zuvor bereits Versuche gab, Siamkatzen nach Europa zu „schmuggeln“, gelangten die Siamkatzen erstmals offiziell im Jahr 1884 nach England. Damals schenkte der König von Siam dem britischen Generalkonsul ein Zuchtpärchen namens Pho und Mia. Schon im darauffolgenden Jahr wurden deren erste Nachkommen im Londoner Crystal Palace präsentiert, acht Jahre später gab es erste Rassestandards für die schlanke Kurzhaarkatze. Die Zucht in Deutschland begann 1927.
Siamkatzen waren schnell sehr beliebt, aber bis in die Dreißigerjahre des 20. Jahrhunderts so selten, dass sie teils in Zoos gehalten wurden. Das Problem dabei: In den Anfängen der Zucht stand in Europa und den USA nur ein sehr kleiner Genpool zur Verfügung, was Inzucht begünstigte und zu Prädispositionen für Erbkrankheiten führte. Dazu unten mehr.
Auffällig in der Rückschau ist, dass die ursprünglichen Siamkatzen etwas anders aussahen als die heute bekannten modernen Tiere. Das Schielen wurde oben bereits erwähnt, typisch waren zudem ein Knick im Schwanz (heute ebenfalls ein Zuchtausschlussmerkmal), ein rundlicheres Gesicht und eine muskulösere Statur.
Einige Züchter konzentrierten sich auch nach Festlegung der ersten Rassestandards auf die Erhaltung des robusteren Erscheinungsbildes, sodass lange Zeit zwischen Siamkatzen des traditionellen und des modernen (schlanken und hochbeinigen) Typs unterschieden wurde. Tatsächlich wurde 1990 aus der traditionellen Siamkatze offiziell eine eigenständige neue Rasse, die heute als Thaikatze bekannt ist.
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Was ist besonders an Siamkatzen? Wo fängt man nur an, um diese Frage zu beantworten? Kenner der schönen Rassekatze würden wohl noch vor der Optik einer Siamkatze den Charakter schildern. Selbstbewusst und kapriziös, sind sie starke Katzenpersönlichkeiten. Sie haben einen überwältigenden Charme, ihren eigenen Willen und viel Durchsetzungskraft.
Was die Siamkatze haben will, fordert sie selbstbewusst ein, und wenn ihr etwas nicht passt, zeigt sie dir das deutlich. Man sagt Siamkatzen eine gute Portion Eigensinn nach. Siamkatzen verkörpern so die typischen Charaktereigenschaften, die man von einer Edel-Samtpfote erwartet: eine launische Diva, die den Haushalt beherrscht.
Aber Halt! Die Siamkatze hat neben ihrer Katzenherrlichkeit noch eine andere Seite – eine, die vermuten lässt, dass sie ihre Menschen nicht allein als Dosenöffner und Servicepersonal wahrnimmt. Siamkatzen sind sensibel, intelligent und außergewöhnlich anhänglich. Mehr als manche andere Katzenrasse suchen sie Körperkontakt, folgen ihren Menschen auf Schritt und Tritt und wagen dabei sogar den Sprung auf dessen Schulter, um ihm nahe zu sein.
Siamesen gehören zu jenen Rassen, denen man nachsagt, „Hunde unter den Katzen“ zu sein – buchstäblich, denn viele können sogar apportieren. Ein weiterer Pluspunkt: In der Regel sind Siamkatzen kinderlieb und mit anderen Katzen und mit Hunden gut verträglich. Ein wenig Zeit benötigt die Siamkatze, um sich mit anderen Menschen anzufreunden, da sie stark auf ihre Bezugspersonen fixiert ist. Besuchern gegenüber bleibt sie oft zunächst eine Weile misstrauisch, bevor sie auftaut.
Wenn du dir eine aktive, menschenbezogene und schlaue Katze als schnurrenden Gefährten wünschst, viel Zeit daheim verbringst und dich Geplapper und Bewegungstrieb des Action-Tigers nicht aus der Ruhe bringen, passt du gut mit Siamkatzen zusammen. Berufstätige, die ihre Katze zeitweise alleine lassen müssen, und Ruhebedürftige sind mit den anspruchsvollen und fordernden Siamkatzen weniger gut beraten.
Siamkatzen sind emphatische Tiere mit einer sehr feinen Antenne für Stimmungen der Zweibeiner und die Atmosphäre im Haushalt. Aufgrund der engen Beziehung zu Menschen ist die Siamkatze auch als Therapietier für Kinder mit Behinderung oder Demenzpatienten im Einsatz. Aber wieso sind Siamkatzen so menschenbezogen und freundlich?
Zum einen sind Siamkatzen in der Regel ausgesprochen extrovertierte Tiere. Gesehen werden und überall dabei sein, so könnte ihr Motto lauten. Bei manchen Vertretern der Rasse führt das so weit, dass sie mit Nachdruck versuchen, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, wenn sie einmal nicht im Mittelpunkt stehen. Ein Mensch, der im selben Raum ist wie eine Siamkatze, kann sie nicht ignorieren.
Doch woher kommt diese Zuneigung zum Zweibeiner? Eine mögliche Erklärung liegt weit in der Vergangenheit. Die Katzen bewegten sich anfangs exklusiv an Königshöfen und in Tempeln. Das waren Orte, an denen sie engen Kontakt zu Menschen hatten, von diesen respektvoll behandelt wurden und viel Interaktion stattfand. Die Etablierung der Rasse in geschützten, den Tieren zugewandten Umgebungen hat möglicherweise eine generelle Grundfreundlichkeit gegenüber Menschen begünstigt. Darüber hinaus besticht die Siamkatze mit ihrer außergewöhnlichen Eleganz. Ihr geheimnisvoller Blick aus blauen Augen und die unverwechselbare Fellzeichnung bezaubern. Aber die Siamkatze ist nicht einfach nur schön – die extrovertierten Samtpfoten wollen Action und fühlen sich erst in Gesellschaft richtig wohl.
Sind Siamkatzen Wohnungskatzen? Ihr Äußeres gibt einen Anhaltspunkt. In Thailand ist es wärmer als in unseren Breiten. Die Siamkatze ist diesen klimatischen Bedingungen angepasst und besitzt ein sehr feines Fell, das kaum Unterwolle aufweist. Sie reagiert folglich empfindlich auf kaltes und feuchtes Wetter. Gegen Freigang ist bei passender Witterung nichts einzuwenden. Empfohlen wird für die Tiere die Haltung als Wohnungskatze, natürlich nach Möglichkeit mit Zugang zum Balkon oder – noch besser – einem gesicherten Katzengehege im Garten.
Hinsichtlich dessen, was in den Napf kommt, stellt die Siamkatze keine speziellen Ansprüche. Biete ihr hochwertiges Katzenfutter und beachte die üblichen Standards der Ernährung. Allerdings: Da Siamkatzen so energiegeladen und aktiv sind, kann ihr Kalorienbedarf etwas erhöht sein. Zugleich neigen die Tiere dazu, zu viel zu fressen, wenn sich die Gelegenheit ergibt. Du musst entsprechend eine gute Balance zwischen Bedarf und Angebot finden. Lass dich am besten vom Tierarzt oder Züchter zu den angemessenen Portionen beraten.
Wie hoch bei der Siamkatze die Lebenserwartung ist, hängt vom Einzelfall ab, da die Tiere zuchtbedingt anfällig für Erbkrankheiten sind. Trotzdem gibt es zur Frage, wie alt Siamkatzen werden, eine erstaunliche Beobachtung: Siamesen haben mit 18 bis 20 Jahren grundsätzlich die höchste statistische Lebenserwartung unter den Rassekatzen. „Methusalems“ mit bis zu 25 Jahren kommen bei dieser Rasse besonders häufig vor.
Als Kurzhaarkatze ist die Siamkatze sehr pflegeleicht. Gelegentliches leichtes Bürsten und Abwischen mit einem nebelfeuchten Tuch (mindestens wöchentlich) genügen, um das Fell in Ordnung zu halten. Aufgrund ihrer Länge kann die Katze sich mühelos bei der eigenen „Katzenwäsche“ pflegen.
Verzichten solltest du auf das Bürsten nicht, denn es dient neben der Fellpflege auch der Wellness. Katzen schätzen die Massage als besondere Form von Streicheleinheiten.
Eine Besonderheit, derer du dir bei der Haltung von Siamkatzen bewusst sein solltest, ist ihre Prädisposition für verschiedene erbliche Krankheiten. Solche Erberkrankungen sind bei Rassetieren nicht ungewöhnlich; sie treten verstärkt auf, wenn bei der Zucht mit einem begrenzten Genpool die Veranlagungen für bestimmte Krankheiten vermehrt weitergegeben werden.
Anfällig sind Siamkatzen unter anderem für folgende Erkrankungen:
Gut zu wissen: Das Erkrankungsrisiko für PRA, Mukopolysaccharidose und Gangliosidose lässt sich durch einen DNA-Test überprüfen.
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Mit ihrem geheimnisvollen Blick, dem eleganten Körper und ihrem starken Charakter erobert die schöne Siamkatze schnell das Herz von Katzenliebhabern. Sie zeichnet sich dabei durch ein hohes Aktivitätslevel und ihre Gesprächigkeit aus.
All das macht sie zu einem anspruchsvollen Begleiter für alle, die einen außergewöhnlichen Stubentiger suchen und ihm Zeit, Liebe und im Idealfall Platz für eine Zweitkatze bieten können.
Willensstarke Schönheiten - Die Siamkatzen Eine Siamkatze alleine ist eine unglückliche Katze, denn sie braucht intensiven Kontakt mit anderen Katzen, die einen ähnlichen Charakter haben. Trotz Katzengesellschaft schließen sich Siamesen auch eng an den Menschen an.
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Die Wurzeln der Siamkatze reichen weit zurück – bis ins alte Siam, das heutige Thailand. Dort galten sie als heilige Tiere und lebten oft in Tempeln, wo sie von buddhistischen Mönchen verehrt und geschützt wurden.
Ende des 19. Jahrhunderts traten sie dann ihre Reise nach Europa an: Ein siamesisches Königspaar schenkte dem britischen Generalkonsul ein Siamkatzenpaar namens Pho und Mia – der Startschuss für die Zucht dieser exotischen Rasse in England. Bereits 1892 wurde der erste offizielle Rassestandard festgelegt.
In Deutschland begann die gezielte Zucht im Jahr 1927. Der heute bekannte, schlanke Typ der Siamkatze entwickelte sich allerdings erst ab den 1970er-Jahren. Der ursprüngliche, rundlichere Typ wird heute als „Thai-Katze“ geführt – ebenfalls wunderschön, aber mit einem anderen Körperbau.
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