Die orange Katzen - Feline Vibes

Das Gen Arhgap36 – Schlüssel zur Fellfarbe

Forscherteams der Stanford University und der Kyushu University identifizierten unabhängig voneinander das Gen Arhgap36 auf dem X-Chromosom als verantwortlich für die orange Fellfarbe. Eine spezifische Deletion von etwa 5.000 Basenpaaren aktiviert dieses Gen in den pigmentbildenden Hautzellen (Melanozyten), was zur Produktion des rot-gelben Farbstoffs Phäomelanin führt. Normalerweise wird dunkler Farbstoff (Eumelanin) gebildet, doch durch die Genaktivierung dominiert die orange Färbung.

Warum sind die meisten orangefarbenen Katzen männlich?

Da das Gen für die orange Fellfarbe auf dem X-Chromosom liegt, sind etwa 80–90 % der orangefarbenen Katzen männlich. Männliche Katzen besitzen nur ein X-Chromosom, wodurch die Mutation direkt zur Geltung kommt. Weibliche Katzen haben zwei X-Chromosomen, was zu einer Mischung von Fellfarben führen kann, wie bei den bekannten Calico- oder Schildpatt-Katzen.

Einfluss auf Verhalten und Gesundheit

Interessanterweise beeinflusst das Arhgap36-Gen nicht nur die Fellfarbe, sondern auch hormonproduzierende Gewebe wie den Hippocampus, die Hypophyse und die Nebenniere. Dies könnte erklären, warum orange Kater oft als größer, selbstbewusster und dominanter wahrgenommen werden. Eine Langzeitstudie aus Frankreich unterstützt diese Beobachtungen. Im Gegensatz zu Menschen, bei denen Mutationen in diesem Gen mit gesundheitlichen Problemen verbunden sein können, zeigen orange Katzen keine negativen Auswirkungen. Im Gegenteil, sie scheinen robust und gesund zu sein.